Bund Naturschutzortsgruppe fordert besonnenes Vorgehen statt Kahlschlag.
Die Baumfällungen wegen des Asiatischen Laubholzbockkäfers nehmen in Neubiberg verheerende Ausmaße an. Durch neue Funde vergrößert sich der Radius für den Kahlschlag ständig.
War ursprünglich von vier Hauptwirtsbäumen die Rede, wird die Liste immer länger, sobald eine neue Baum- oder Strauchart einen Befall aufweist. Dieses prophylaktische Fällen aller potentiellen "Wirtsbäume" wird dazu führen, dass der Käfer auch auf weniger "bevorzugte" Baum- und Straucharten ausweicht. Auch der Radius des angeblich flugfaulen Käfers wird sich vergrößern, wenn er keine passenden Gehölze in der Nähe mehr findet. Dieses apokalyptische Szenario führt bei konsequentem Weiterdenken zu einer ökologischen Wüste. Was in Jahrzehnten und Jahrhunderten gewachsen ist, wird durch Motorsägen in Stunden zerstört. Der Schaden, der dadurch für die Natur entsteht ist unermesslich.
Bei der 1. Informationsveranstaltung in Neubiberg wurde noch gesagt, Wälder seien weniger bedroht, da dort genügend natürliche Feinde den Käfer und die Larven dezimieren, jetzt wird im sogenannten Waldgrundstück an der Hauptstraße besonders rigoros abgeholzt. Damit nimmt man auch den natürlichen Feinden wie Spechten, Kleibern etc. ihre Lebensgrundlage.
Befallene Bäume sollten umgehend beseitigt werden, ein engmaschiges Monitoring ist erforderlich, blinder Aktionismus dagegen ist nicht hilfreich. Maßvolles und überlegtes Handeln ist in dieser Situation gefragt. Daran, dass sich die Vorgaben durch die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) fast täglich ändern, sieht man, dass auch von offizieller Seite nur improvisiert wird, weil keine gesicherten Bekämpfungsmethoden bekannt sind. Neue Käferfunde können jederzeit in jeder Gemeinde/ Stadt in Deutschland/ Europa auftreten. Wollen wir bei konsequentem Weiterdenken in einem Europa ohne Bäume leben? Wer trägt die Kosten? Warum sollte der Käfer wiederaufgeforstete Bäume nicht befallen? Weitaus günstiger und sinnvoller wäre es, durch eine engmaschige Baumkontrolle die weitere Ausbreitung zu verhindern! Auch auf EU Ebene sollte es möglich sein, vernünftige Richtlinien zu erlassen.